Klärwerk
Das Klärwerk mit Standort in Burg auf Fehmarn, Menzelweg 18, 23769 Fehmarn, wurde 1970 gebaut als zentrale Entsorgungseinheit der neu geschaffenen Stadtentwässerung im Trennsystem.
Die Anlage reinigt die Abwässer für das Gebiet der ehemaligen Stadt Burg auf Fehmarn, teile vom Insel Süden und Gebietsteile der ehemaligen Nachbargemeinde Bannesdorf auf Fehmarn.
Mit einem Kostenaufwand von 15 Millionen DM wurde die Kläranlage in den Jahren 1991-95 erweitert und damit dem gestiegenen Fremdenverkehrsaufkommen angepasst. Die damals geschaffene Ausbaustufe hatte eine Leistung von 36.000 EW (Einwohnerwerte).
Die Klärschlammvererdung die 2012-13 errichtet worden ist, wirkt den stark steigenden Entsorgungskosten von Klärschlamm entgegen. Dort wird mit Hilfe von Schilf ein naturnahes Entwässerungsverfahren für Klärschlamm betrieben. Die Massenreduktion beträgt dabei fast 90 %.
Geringe Arbeitskosten, eine große Flexibilität bei der Wahl der Verwertungszeitpunkte des Klärschlamms und ein geringer Energieaufwand sowie damit einhergehend niedrige CO2-Emissionen bedeuten massive Einsparungen und eine Steigerung der Umweltverträglichkeit. Klärschlammvererdung bedeutet bis zu 89% Kostenersparnis im Vergleich zu technischen Varianten.
In den Jahren 2017-19 wurde ein Teil der Bestandsanlage zurückgebaut um anschließend den entstandenen Platz für eine Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage auf 49.500 EW biologisch zu erreichen mit einem Kostenaufwand von ca. 2,4 Mio. €.
Zurzeit beträgt die Jahresabwassermenge im Schnitt 900.000 m³ (Tendenz steigend). Durch den optimierten Klärprozess wird eine Reinigungsleistung erreicht die teilweise über dem Bundesdurchschnitt liegt. Hierdurch wird ein großer Beitrag zur Erhaltung der Wasserqualität erreicht.
Bundesdurchschnitt: | Kläranlagendurchschnitt: | |
---|---|---|
Mittlere CSB-Elimination | 95 % | 95% |
Mittlere GesN-Elimination | 83 % | 91 % |
Mittlere Pges-Elimination | 93 % | 97% |
(Daten von 2018, DWA) |
CSB = Chemische Sauerstoffbedarf
GesN = Gesamt-Stickstoff
Pges = Gesamtphosphor
Weiterhin wird die für die Kläranlage benötigte elektrische Energie durchschnittlich zu 35 % durch erneuerbare Energien abgedeckt. Die Erzeugung erfolgt direkt auf dem Gelände des Klärwerks durch eine Kombination von Biogas- und Solaranlagen. Eine Windkraftanlage, zur zusätzlichen Energiegewinnung wird angestrebt.
Für interessierte Besucher können Gruppenführungen nach Vereinbarung durchgeführt werden.